"Wie kann man Menschen aus dem Arbeitsschutz fürs Thema "Gesund Führen" gewinnen?"
Die Frage stellte mir eine Gesund-Führen-Trainerin. Sie hatte die Aufgabe, einen traditionell gestrickten Arbeitsschützer vom Wert von Gesund-Führen-Seminaren zu überzeugen.
Arbeitsschutz und Gesund Führen gehören zusammen.
Ich sehe mehrere Argumente, die für eine Verbindung von Arbeitsschutz und Gesund Führen sprechen - angefangen beim Auftrag, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu vermeiden.
Argument: Psychosoziale Gesundheitsgefahren
Sicherheitsfachkräfte sollen arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren identifizieren und verhüten. Viele denken dabei zuerst an Unfälle und Gefahrstoff-Exposition. Die kann man prima messen und Höchstwerte definieren.
Psychosoziale Gesundheitsgefahren sind aber ebenfalls Gesundheitsgefahren!
Sie können ebenso der Gesundheit schaden, auch wenn sie sich weniger leicht messen lassen und Grenzwerte hier nicht definiert werden können.
Dass die Ermittlung und Verhütung psychischer Gesundheitsgefahren zu ihren Aufgaben gehören, ist für viele Arbeitsschützende längst selbstverständlich geworden. Schließlich wird schon seit vielen Jahren die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen vom Gesetzgeber verlangt.
Die Internetplatform gda-psyche.de liefert dazu viele nützliche Informationen.
Bei der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen wird auch "Führung" betrachtet. Auch hier können Arbeitsschützende also erkennen, dass Gesund-Führen in ihr Blickfeld gehört.
Ein typisches Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen:
"Die Führungskräfte müssen gesünder führen."
Wer sich jemals mit den Resultaten von Gefährdungsbeurteilungen auseinander gesetzt hat, weiß: So gut wie immer kommt dabei heraus, dass es Verbesserungsnotwendigkeiten beim Führungsverhalten gibt.
Selbst wenn Ihnen also weitere Argumente fehlen sollten: In der GB Psych finden Sie sie ...
Argument: Intuitive Evidenz
Man muss kein Psychologe oder Psychologin sein, um dieses Argument nachvollziehen zu können, das ich Ihnen explizit für Ihre Gespräche mit HSE-Menschen empfehlen möchte:
"Sie kennen das ja vielleicht: Wenn man sich richtig aufregt über den Vorgesetzten, wenn man so richtig wütend ist, dann ist man mit dem Kopf woanders, und dann macht man schon mal Fehler und die Unfallgefahr ist erhöht."
Argument: Das eigene Erleben
Das wichtigste Argument: Krank-machende Führung haben die meisten Menschen schon einmal erlebt - entweder haben sie sie am eigenen Leib erfahren, also in der eigenen Biographie. Oder sie konnten beobachten, wie andere Menschen durch Führung krank wurden oder sich zumindest gekränkt fühlten.
Zumindest einige der hier abgebildeten Verhaltensweisen dürften alle Arbeitsschützenden von irgendwoher kennen.
FAZIT: Arbeitsschutz und Gesund Führen
Es gehört zu den Aufgaben des betrieblichen Arbeitsschutzes, Führungskräfte für gesundheitsgerechtes Führungsverhalten zu gewinnen. Dieser Beitrag hat mehrere Argumente für diese These genannt.
TIPP 1
Falls Sie selbst mit dem Gedanken spielen, Seminare zum Thema "Gesund Führen" zu geben und so den Arbeitsschutz in Ihrem Hause zu unterstützen, können Sie sich hier über die Trainer:innen-Ausbildung informieren:
TIPP 2
Und wenn Sie sich für den Werdegang des Menschen hinter dieser Website interessieren, schauen Sie doch einfach mal in meine kostenfreie Online-Ausstellung "20 Jahre do care!" hinein. Den Link finden Sie hier: